

7. Rationsüberprüfung: Futterplan als Rezept erstellen, bearbeiten und optimieren
Du BARFst, kochst oder bereitest dem Hund seine Mahlzeiten selber zu und möchtest wissen, ob er alles bekommt, was er zum Leben braucht? Dein Tierarzt hat Dir gesagt, Dein Hund ist krank durch Deine Ernährungsfehler?
Dann ist es Zeit für eine Rationsüberprüfung. Diese Anleitung erklärt Schritt für Schritt, wie Du mit Hannes Seinem Futterrechner die Nährstoffversorgung Deines Hundes selber prüfen und die Zusammensetzung optimieren kannst.
Inhalt
1. Rezept eingeben
2. Zugeführte Energie prüfen und anpassen
3. Mängel erkennen und beseitigen
4. Nährstoffrelationen prüfen und anpassen
5. Exzesse beseitigen
6. Wochenplan erstellen
7. Rezepte löschen
1. Rezept eingeben
- Starte Hannes Seinen Futterrechner und melde Dich an
- Wähle in der Auswahl Es geht um Hund den Hund aus, den Du mit dem Rezept füttern willst, z.B. Bobby
- Falls der Hund nicht in der Auswahl – Liste ist, musst Du seine Daten erst erfassen.
- Falls Du den Hund ausgewählt hast und darunter nicht die Überschrift „2.2. Gemischtes Futter mit Tages- oder Wochenmengen“ siehst,
- Klicke auf den Button ,
- wähle die Option Fütterung mit: verschiedenen Futtermitteln und/oder Lebensmitteln (roh/gegart) und
- klicke auf den Button .
- Klicke auf den Button ,
- Falls der Hund nicht in der Auswahl – Liste ist, musst Du seine Daten erst erfassen.
- Wähle in der Auswahl Es geht um Rezept das Rezept aus, das Du ansehen oder bearbeiten willst
- Falls Du für den Hund bereits ein Rezept angelegt hast, wird es Dir als gefüllte Tabelle und mit einem Namen angezeigt.
- Falls Du für den Hund bereits mehrere Rezepte angelegt hast, kannst Du sie in der Liste auswählen und erhältst das Rezept dann angezeigt.
- Falls Du ein neues Rezept anlegen willst, wähle die Option unbekannt. Du bekommst eine leere Tabelle angezeigt. Gib zuerst den Name des Rezepts an.
- Falls Du für den Hund bereits ein Rezept angelegt hast, wird es Dir als gefüllte Tabelle und mit einem Namen angezeigt.
- Drücke den Button , um eine zusätzliche Zutat in Dein Rezept einzubauen. Du kannst diesen Knopf auch „auf Vorrat“ so oft klicken, wie Du willst.
- In jeder neuen Zeile erscheint eine mehrstufige Auswahlliste in der ersten Spalte. Wähle untereinander die Lebens- und/oder Futtermittel aus, die Dein Hund regelmäßig zu futtern bekommt.
- Zunächst musst Du Dich für Lebensmittel oder Futtermittel entscheiden: .
Falls Du Dich für die Option Futtermittel entschieden hast, fahre fort an Punkt 4.
- Wenn Du Dich für die Option Lebensmittel entschieden hast, ändert sich der Inhalt der Auswahlliste und zeigt Dir Lebensmittelgruppen an. Klicke auf , um eine Lebensmittelgruppe auszuwählen, z.B. „Fisch“.
Mit der Option ..zurück, kommst Du wieder zum vorigen Punkt 1.
- Der Inhalt der Auswahlliste ändert sich nun erneut und zeigt die verfügbaren Produkte an. Klicke auf .
Mit der Option ..zurück, kommst Du wieder zum vorigen Punkt 2.
Wähle nun das zu verfütternde Lebensmittel, z.B. „Forelle frisch“ und fahre fort an Ober-Punkt 6.
- Falls Du Dich in Punkt 1 für die Option Futtermittel entschieden hast, ändert sich der Inhalt der Auswahlliste und zeigt Dir Futtermarken an. Klicke erneut auf , um eine Marke auszuwählen, z.B. „Granatapet“. Mit der Option ..zurück, kommst Du wieder zu Punkt 1.
- Der Inhalt der Auswahlliste ändert sich nun erneut und zeigt die verfügbaren Produktlinien an. Klicke erneut auf , z.B. Lieblingsmahlzeit.
Mit der Option ..zurück, kommst Du wieder zum vorigen Punkt 4.
- Wähle das gesuchte Produkt aus der erneut aktualisierten Auswahlliste , z.B. Lachs & Pute.
Mit der Option ..zurück, kommst Du wieder zum vorigen Punkt 5.
- Zunächst musst Du Dich für Lebensmittel oder Futtermittel entscheiden: .
- Du kannst die zu verfütternde Menge des Lebens- oder Futtermittels in Gramm pro Woche oder pro Tag eingeben.
- Der Rechner rechnet das in jedem Fall um in die jeweils andere Spalte. Die folgenden Spalten beziehen sich auf die Tagesmenge (g/Tag).
- Zu jeder ausgewählten und mit Menge versehenen Komponente werden die täglich verzehrten kJ sowie die Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Ballast- bzw. Faserstoffe sowie die Mineralstoffe als Asche ausgewiesen.
- Nach jeder Mengeneingabe werden die Summenzeile sowie die Differenzen zum Bedarf an Energie, Protein und Fett aktualisiert
- Wenn die Menge 0 eingegeben wird, wird die Zeile beim Speichern aus dem Rezept wieder gelöscht.
Wie das ganze Rezept gelöscht werden kann, wird in Kapitel 6 beschrieben
- Tipp für BARFer: Du kannst anstelle der Mengen in Gramm auch Prozente oder Promille der Komponenten des Rezepts eingeben und anschließend auf eine Zielmenge oder den Energiebedarf des Hundes skalieren – Siehe Kapitel 2.2.
- Der Rechner rechnet das in jedem Fall um in die jeweils andere Spalte. Die folgenden Spalten beziehen sich auf die Tagesmenge (g/Tag).
- In jeder Lebensmittel-Zeile befindet sich am rechten Rand ein Fragezeichen Button. Falls Du die vollständigen Analysewerte des einzelnen Lebensmittels einsehen willst oder die Bedarfsdeckung einzelner Nährstoffe des Lebens- oder Futtermittels nachschlagen wilst oder wissen möchtest, woher die Daten stammen, öffnet ein Klick auf den Button ein Fenster mit genau diesen Informationen.
- Wiederhole die Punkte 4 bis 6 so lange, bis Du Deinen Futterplan bzw. die übliche Wochenfütterung komplett eingegeben hast.
- Speichere das Rezept mit dem Button
Speichern nicht vergessen!
Wenn Du das Speichern vergisst,
vergisst der Rechner Deine Eingaben
und Du musst alles nochmal eingeben!
Das Ergebnis könnte so aussehen (Bitte nicht nachbauen! Ist nicht ausgewogen und bedarfsdeckend!):
Lebens-/Futtermittel | g/Woche | g/Tag | Kj/Tag | Prot | Fett | KH | _ Faser | Asche |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Apfel | 700 | 100 | 271 | 0 | 0 | 14 | 2 | 0 |
Hirse, braun | 35 | 5 | 65 | 1 | 0 | 3 | 1 | 0 |
Huhn, Herz tiefgefroren | 500 | 71 | 373 | 12 | 4 | 1 | 0 | 1 |
Huhn, Leber tiefgefroren | 500 | 71 | 407 | 16 | 3 | 1 | 0 | 1 |
Huhn, Schenkel m.Knochen u.Haut | 1100 | 157 | 1124 | 28 | 17 | 0 | 0 | 5 |
Joghurt 10% | 1000 | 143 | 709 | 4 | 14 | 5 | 0 | 1 |
Leinöl | 50 | 7 | 264 | 0 | 7 | 0 | 0 | 0 |
Mohrrübe frisch | 700 | 100 | 163 | 1 | 0 | 7 | 3 | 1 |
Rind, Fleisch 18% Fett | 1000 | 143 | 1374 | 26 | 25 | 0 | 0 | 1 |
Rind, Magen Pansen,BläMa frisch | 500 | 71 | 281 | 10 | 3 | 0 | 0 | 0 |
Sesam | 35 | 5 | 124 | 1 | 3 | 1 | 1 | 0 |
Weizen, Korn | 70 | 10 | 138 | 1 | 0 | 6 | 1 | 0 |
Summe | 6190 | 884 | 5293 | 100 | 77 | 37 | 8 | 11 |
Bedarf | 5255 | 63 | 19 | |||||
Abweichung | 38 | 37 | 58 |
Hannes seine Wochenration, bevor ich mich wirklich mit Futter beschäftigt habe
Da Tabellen ja immer ermüdend sind, erscheinen nach dem Speichern ein paar bunte Bilder, mit deren Hilfe sich die Zusammensetzung ganz grob analysieren lässt:
Analyse der Makronährstoffe im Rezept
Ganz grob zusammengefasst: Das Rezept deckt ziemlich genau den errechneten Energiebedarf ab. Es liefert knapp 60% mehr Protein, als von der FEDIAF zur Bedarfsdeckung empfohlen wird, und fast den vierfachen Fettbedarf.
Es besteht zu 58% aus Teilen vom toten Tier, zu 22% aus Obst und Gemüse sowie zu 19% aus anderen Komponenten.
Was darin nicht Wasser ist, besteht zu 44% aus Protein, 33% aus Fett, 15% aus Kohlenhydraten, 7% aus Ballast- und Mineralstoffen. Dabei liefert das enthaltene Fett 56% der zugeführten Energie, 1/3 das Protein und der kleine Rest kommt aus Kohlenhydraten.
So von meinem (!) persönlichen (!) Standpunkt aus betrachtet, könnte der Kohlenhydratanteil im Rezept etwas höher und der Fettanteil etwas geringer sein, damit alle Verdauungsorgane ungefähr gleich stark beansprucht werden.
2. Zugeführte Energie prüfen und anpassen
2.1. Ergebnis prüfen
Wenn man im gespeicherten Rezept eine größere Abweichung zwischen Energiebedarf und Energiegehalt im Futter sieht, muss man erst mal Bedarf und Gehalt hinterfragen:
- Ist wirklich alles in der Liste, was Hund üblicherweise so über den Tag verteilt futtert? Oder kommen noch Leckerlis, Kauartikel, Tischreste, Trainingshäppchen etc. hinzu? Wenn möglich, sollten diese Zusatz-Futtergaben zur Liste hinzugefügt werden. Ist die Zusatzmenge vorhanden aber nicht einschätzbar, könnte Hund mit einer im Rezept enthaltenen Energiemenge unterhalb des Energiebedarfs gut klar kommen.
- Seit wann wird Hund so gefüttert, wie in der Liste angegeben? Wird er schon länger so ernährt und hält er sein Gewicht oder hat er zu- oder abgenommen? Haben sich seine Lebensumstände verändert?
- Wird Hund schon länger so gefüttert und hält er dabei sein Gewicht und haben sich seine energiebestimmenden Lebensumstände nicht verändert, passen wahrscheinlich die tatsächlich zugeführte Energiemenge und der tatsächliche Energiebedarf zusammen. Wenn dann der errechnete Bedarf deutlich vom verfütterten abweicht, sollte man die Daten zum Hund noch mal überdenken: Bin ich wirklich mehr als 2,5 Stunden täglich aktiv mit dem Hund – oder gehen wir bloß dreimal täglich um den Block und einmal wöchentlich zum Agility – oder liegt er bloß im Garten in der Sonne rum? Ist das tatsächlich ein Windhund/Golden Retriever oder war nur vor vielen Generationen einer eingemischt worden?
- Ist man ehrlich mit sich selbst bei der Antwort auf die ersten drei Fragen, und hat ggf. das Rezept oder die Hundedaten den Tatsachen angepasst, kann man einschätzen, ob der errechnete Energiebedarf zum Hund passt.
- Wenn der Rechner nun einen höheren oder niedrigeren Energiebedarf ausweist als der Hund erfahrungsgemäß hat, kann es sein, dass der Stoffwechsel dieses Hundes eben etwas anders ist, als der Rechner rechnet. Das ist dann so und man sollte sich den tatsächlich verfütterten Energiegehalt als tatsächlichen Bedarf des Hundes merken und weiter gegen diesen rechnen.
- Wenn aber der errechnete Modell- Bedarf für diesen Hund passend erscheint und die verfütterte Energiemenge nicht dazu passt und man es ggf. dem Hund auch ansieht (Rippen nicht tastbar bzw. Hüftknochen von Weitem sichtbar), dann ist die Fütterungsmenge an den Energiebedarf anzupassen.
2.2. Futtermenge anpassen
- Man kann Lebensmittel hinzufügen / streichen
- oder einzelne Mengen verändern (Siehe Kapitel 1, Nr. 4 – 6 )
- Man kann auch das ganze Rezept skalieren. Das bedeutet, die prozentuale Zusammensetzung der Gesamtmenge bleibt erhalten und die Menge kann auf Knopfdruck verändert werden :
- Im einfachsten Fall (Punkt 6. in der Prüfliste) sagt man dem Rechner einfach, nimm so viel von allem im Rezept, dass mit der Futtermenge der Energiebedarf genau getroffen wird. Dazu klickt man auf den Button unterhalb der Tabelle in der Energiespalte. Bei dem abgebildeten Beispiel Beispiel macht das keinen Sinn – die Abweichung ist vernachlässigbar.
- Im Fall, dass man von einem anderen als dem errechneten Bedarf ausgeht (Punkt 5. in der Prüfliste), müsste man kurz im Kopf oder mit dem Taschenrechner überschlagen, wie viel Gramm der Hund braucht, um seinen angenommenen (nicht errechneten) Energiebedarf zu decken und trägt die gewünschte Menge in das Feld ein ein und klickt den Ausrufungszeichen-Button neben dem 100-Feld an.
- Im einfachsten Fall (Punkt 6. in der Prüfliste) sagt man dem Rechner einfach, nimm so viel von allem im Rezept, dass mit der Futtermenge der Energiebedarf genau getroffen wird. Dazu klickt man auf den Button unterhalb der Tabelle in der Energiespalte. Bei dem abgebildeten Beispiel Beispiel macht das keinen Sinn – die Abweichung ist vernachlässigbar.
- Das Ergebnis der Skalierung kann man sich anschauen und noch verändern. Dauerhaft und insbesondere für die weitere Analyse wird es nur gespeichert, nachdem der Button geklickt wurde.
3. Mängel erkennen und beseitigen
!!! Dieser Abschnitt funktioniert zum jetzigen Zeitpunkt wie beschrieben nur für Rezepte, die kein Fertigfutter enthalten, sondern aus Lebensmitteln zusammen gesetzt sind, weil für Fertigfutter bestenfalls einige Mikronährstoffe den Analysewerten hinzugefügt werden – Wer Futtermittel in das Rezept einbaut, möge bitte nachfolgend diese Anleitung lesen!!!
Neben der Energie muss das Futter auch Nährstoffe liefern, mit denen der Hund Muskelmasse, Enzyme, Knochen, Haut & Haare, das Immunsystem und alle Körperfunktionen aufrecht erhält. Dies sind Aminosäuren, Vitamine, Mineralien und Spurenelemente sowie einige Fettsäuren. Die Bedarfe an diesen Mikronährstoffen sind Aktivitätsunabhängig. Das heißt, der Sofapupser benötigt nicht weniger davon als der täglich-10km-Jogger. Das heißt auch, dass der Sofapupser eine höhere Mikronährstoffdichte benötigt als der Jogger, da er insgesamt weniger Energie und daher in der Regel auch weniger Futter benötigt. Das Sofapupser-Jogger Dilemma stellt sich für Senioren vs. Junghunde genauso dar wie auch bei übergewichtigen Hunden auf Diät.
Mängel entstehen genau dann, wenn die Bedarfe nicht gedeckt werden. Hannes sein Futterrechner zeigt die meisten Mikronährstoffe grafisch an in Form einer prozentualen Bedarfsdeckung. Dies hat den Vorteil, dass die großen Mengenunterschiede (zwischen µg – Millionstel Gramm – und g – ganze Gramm) nivelliert und übersichtlich dargestellt werden können. Für obiges Rezept ergeben sich beim 30kg-Hund beispielhaft folgende Bedarfsdeckungen:
Grafische Aufbereitung der prozentualen Bedarfsdeckung an Mikronährstoffen im Rezept.
Jeder graue Balken zeigt an, dass die Bedarfsdeckung des Mikronährstoffs im gespeicherten Rezept zumindest annähernd erreicht ist, während jeder rötliche Balken eine Unterversorgung anzeigt. Die Zahlenangaben beziehen sich auf das Beispiel-Rezept – das Vorgehen ist Rezept-unabhängig.
3.1. Offensichtliche Mängel: Rote Balken
Schauen wir uns zunächst die roten Balken an, bei denen offensichtlich Handlungsbedarf wegen unzureichender Nährstoffzufuhr besteht: Bei den Mineralstoffen und Spurenelementen ist keine ausreichende Versorgung an Jod (J), Mangan (Mn), Kupfer (Cu), Magnesium (Mg) und Zink (Zn) gewährleistet – bei den Vitaminen sind die fettlöslichen D und E stark defizitär. Anhand der Balkenfarbe leicht zu erkennen. Nun stellt sich die Frage: Wie gleicht man das Defizit aus? Ich beschreibe das mal am Beispiel Kupfer:
Hannes sein Futterrechner hat eine “Geheimfunktion”. Klickt man auf einen roten Balken, erhält man eine Lebensmittel-Liste angezeigt, die alle Lebens- und Futtermittel der Datenbank absteigend nach dem Gehalt des Balken-Nährstoffs auflistet. Damit bekommt man Hinweise, mit welchen potentiellen Rezeptbestandteilen die Bedarfsdeckung gewährleistet werden kann. Für Kupfer wird die Liste angeführt mit Zusatzstoffen:
Lebensmittel-Liste
Lebensmittel mit dem größten Gehalt an Kupfer
enthalten in Datenbank
Gruppen-Filter
Typ-Filter
Einheit für Menge: g – Einheit für Gehalt: mg
Lebensmittel | Gruppe | Menge | Gehalt |
---|---|---|---|
mineral | Zusätze | 0.24 | 600.00 |
Vitamin- & Mineralstoffmix | Zusätze | 0.47 | 300.00 |
Elements Puppy | Zusätze | 0.57 | 250.00 |
Vitamin Optimix Barf | Zusätze | 0.71 | 200.00 |
Elements | Zusätze | 0.95 | 150.00 |
Arthro-Komplex | Zusätze | 1.09 | 130.00 |
arthrofit | Zusätze | 1.09 | 130.00 |
MicroVital | Zusätze | 1.42 | 100.00 |
Amovit | Zusätze | 1.55 | 91.46 |
Die Zahlen unter der Überschrift Menge geben an, wie viel von dem Produkt pro Tag nötig ist, um die Bedarfslücke zu schließen. In unserem Beispiel ist der Kupfer-Bedarf nur zu 44% gedeckt – also fehlen 56% des Bedarfs. Von dem Zusatz „mineral“ benötigt man 0,24g/Tag im Rezept, um auf 100% Bedarfsdeckung zu kommen.
Unter der Überschrift Gehalt findet sich die Menge des Nährstoffs, die in 100g des Produkts enthalten sind.
Wer nicht unbedingt Zusätze oder Fertigfutter in sein Rezept einbauen möchte, hat die Möglichkeit, die Liste mit Hilfe des Gruppen-Filters und/oder des Typ-Filters einzuschränken. Den kann man aktivieren durch Ausklappen der Auswahl bzw. und Anklicken einer der Optionen.
Um beim Beispiel Kupfer zu bleiben: Dieses Spurenelement findet sich bekanntlich hauptsächlich und gut verwertbar in tierischer Leber. Leber wiederum findet sich in der Lebensmittelgruppe Fleisch. Nach der Auswahl wird die Liste verkürzt dargestellt und man kann sicher sein, das Lebensmittel für das Rezept über die dortige Auswahl Lebensmittel -> Fleisch auch wieder zu finden.
So schaut die Lebensmittel-Liste verkürzt auf Gruppe „Fleisch“ und Typ „roh“ aus:
Lebensmittel-Liste
Lebensmittel mit dem größten Gehalt an Kupfer
enthalten in Datenbank
Gruppen-Filter
Typ-Filter
Einheit für Menge: g – Einheit für Gehalt: mg
Lebensmittel | Gruppe | Menge | Gehalt |
---|---|---|---|
Damwild,Leber roh | Fleisch | 17.75 | 8.00 |
Gans,Leber frisch | Fleisch | 18.93 | 7.50 |
Rentier,Leber (No) | Fleisch | 19.72 | 7.20 |
Lamm,Leber frisch | Fleisch | 20.29 | 7.00 |
Ente,Leber frisch | Fleisch | 23.67 | 6.00 |
Kalb,Leber frisch | Fleisch | 25.82 | 5.50 |
Kaninchen,Leber roh | Fleisch | 26.3 | 5.40 |
Pferd,Leber roh (Italien) | Fleisch | 38.38 | 3.70 |
Rind,Leber frisch | Fleisch | 44.38 | 3.20 |
Ziege,Leber frisch | Fleisch | 127.35 | 1.11 |
Jetzt kann man das Listenfenster mit Klick auf das X auf rotem Grund schließen und die Hühnerleber im Rezept z.B. durch etwas mehr als 19g Gänseleber ersetzen. Wenn man weiß, dass man die nicht überall kaufen kann, ist Lamm- oder Rinderleber immer noch kupferreicher als Hühnerleber aus unserem Rezept in Kapitel 2.
Nach der Änderung ist das Rezept zu und das Ergebnis erneut zu prüfen.
Dieses Vorgehen wiederholt man nacheinander für alle rote Balken, bis diese mindestens grau sind:
- Klick auf roten Balken
- Liste prüfen auf Tauglichkeit für Hund und Bezugsquelle
- Liste mit Gruppenfilter kürzen
- Ziel-Produkt und benötigte Menge merken
- Liste mit Klick auf rotes X schließen
- Ziel-Produkt in Rezept einbauen
- Rezept speichern.
Manche rote Balken (z.B. in diesem Rezept für die Vitamine D und E) sind zwar gravierend, aber nicht so gut sichtbar und noch viel weniger klickbar, wenn in derselben Stoffgruppe Exzesse vorhanden sind.
Auch hier hilft ein “Geheimtrick”: Oberhalb der Bedarfsdeckungs-Bilder befindet sich ein Button namens . Dieser zeigt die den Bildern zugrunde liegenden Zahlen an (zusätzlich auch die essentiellen Fettsäuren, die bisher noch gar nicht sichtbar waren):
Klick auf eine Zahl in der letzten Spalte ruft Lebensmittel-Liste mit Nährstoff-Gehalt auf.
Mit Klick auf eine Zahl in der letzten Spalte der Tabelle gelangt man ohne Mausrutscher zu derselben Liste, die ein Klick auf einen roten Balken auslöst. (siehe roter Rahmen für -56% des Bedarfs an Kupfer im Rezept).
3.2. Mögliche Mängel: Graue Balken mit Unterdeckung
Hannes sein Futterrechner kennzeichnet eine 80%-Deckung des Bedarfs als grau, weil in den zugrundeliegenden Bedarfen stets Sicherheitszuschläge über den physisch notwendigen Bedarf enthalten sind, um verschiedene Verdaulichkeiten und natürliche Schwankungen der Nährstoffgehalte auszugleichen.
Sinkt die Bedarfsdeckung eines Nährwerts zwischen 80 und 100%, sollten die Nährstoffquellen analysiert werden, um eine Einschätzung zu gewinnen, ob 80% wohl ausreichend sind oder eher zweifelhaft. Im obigen Rezept haben wir gesehen, dass die Calcium-Gehalte im Rezept bei 82% liegen. Ein Klick auf den grauen Calcium-Balken öffnet eine Liste der Lebensmittel im Rezept absteigend sortiert nach Kalziumbeitrag zur Bedarfsdeckung. In unserem Beispiel sind die Hühnerbeine die Haupt-Kalzium-Quelle. Wer sich mal die Discounter-Hühnerschenkel mit Rückenstück in den Packungen angeschaut hat, hat sicher bemerkt, dass 1100g manchmal drei und machmal fünf Hühnerbeine enthalten. Der Kalziumgehalt dürfte demnach sehr variabel sein. Dem entsprechend kann man nun mehr Hühnerbeine füttern und das Rezept anpassen oder die Menge konstant lassen und beim Einkauf darauf achten, dass mindestens vier Stück und damit mehr Knochen in der Packung sind.
Lebensmittel-Liste
Lebensmittel mit dem größten Gehalt an Calcium
enthalten in Rezept Früherer Plan für Hannes
Gruppen-Filter
Einheit für Menge: g – Einheit für Gehalt: mg
Lebensmittel | Gruppe | Menge | Gehalt |
---|---|---|---|
Huhn,Schenkel m.Knochen u.Haut | Fleisch | 157.14 | 1.18 |
Joghurt 10% | Milch Ei | 142.86 | 0.17 |
Sesam | Samen | 5 | 0.04 |
Mohrrübe frisch | Gemüse | 100 | 0.02 |
Huhn,Herz tiefgefroren | Fleisch | 71.43 | 0.02 |
Huhn,Leber tiefgefroren | Fleisch | 71.43 | 0.01 |
Rind,Magen Pansen,BläMa frisch | Fleisch | 71.43 | 0.01 |
Summe | 619.29 | 1.45 |
Übrigens ist auch diese Liste aus der Tabelle abrufbar – allerdings durch Klick auf die vorletzte Spalte. Über die Tabelle kann man auch die grau/rot-Selektion der Liste überlisten.
4. Nährstoffrelationen prüfen und anpassen
Wenn alle Bedarfe gedeckt sind, sollte man sich mal damit befassen, ob die Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis vorliegen. Dazu gibt es ein Bild mit Kennzahlen.
Die werden jetzt nacheinander vorgestellt:
Kennzahlen zur Futterzusammenstellung
- Ca:P: Es ist wichtig, dass genügend Kalzium für den Knochen – Stoffwechsel bereit steht und genügend Phosphor im Blut zirkuliert und in den Muskeln zur Verfügung steht. Fehlt Kalcium, wird das aus den Knochen ausgebaut und Osteroporose oder andere Krankheiten entstehen – ist Calcium im Überschuss vorhanden, lagert es sich in Organen ab, wo es schädlich ist. Der Hundekörper braucht eine Balance zwischen diesen Elementen. Diese ist nur gewährleistet, wenn mindestens genauso viel und maximal das Doppelte an Calcium wie Phosphor in der Ration vorhanden ist. In unserem Beispiel sollte etwas mehr Kalzium hinzugefügt werden. 0,92 ist weniger als 1:1 und sollte ausgeglichen werden. In unserem Rezept-Beispiel ist es sinnvoll, z.B. etwas Eierschalenpulver hinzu zu fügen. Schon allein, weil der Calcium-Gehalt im Rezept grenzwertig ist.
- Harn-pH: Diese Kenngröße ist wichtig zur Harnsteinprophylaxe. Überwiegen säuernde Mineralstoffe wie Phosphor, Schwefel und Chlorid, können Cystin- und Uratsteine ausfällen. Überwiegen hingegen die basischen Mineralstoffe wie Kalzium, Natrium, Kalium und Magnesium, können Struvite ausfällen. In einem pH-Bereich des Harns zwischen 6 und 7 sind die meisten steinbildenden Verbindungen gut löslich und Steine sollten im gesunden Hund nicht entstehen. Hier besteht kein Handlungsbedarf wegen der Futterzusammensetzung.
- EASy: Indikator für Proteinqualität. Für nierenkranke Hunde oder für solche mit Uratsteinen/Cystinurie/Struvitneigung. Protein sollte in solchen Fällen limitiert werden – aber hochwertig und leicht verdaulich sein. EASy gibt den Anteil der essentiellen Aminosäuren am Gesamt-Protein an, der zur Synthese von körpereigenem Protein sowie zur Enzymproduktion genutzt werden kann. Bei minderwertigen Proteinen wie z.B. bindegewebsreichem Gewebe sind wichtige Aminosäuren wie Methionin und Tryptophan häufig defizitär. Ein EASy-Wert über 20% im Gesamt-Rezept ist anzustreben. Wäre EASy unter 20% in dem Rezept, könnte man beispielsweise gekochte Eier hinzufügen, um die Nutzbarkeit der Proteine und der darin enthaltenen Aminosäuren zu steigern.
- Prot/MJ: Proteine sind existenzell für den Hundekörper. Gleichzeitig beansprucht die Proteinverdauung Niere und Leber ganz schön, bzw. unschön. Somit ist es wichtig, genügend Protein zuzuführen, aber gleichzeitig sollten Exzesse vermieden werden. Sind pro MJ Futter weniger als 5g Protein im Futter, leidet der Hund unter Proteinmangel. Der Minimalbedarf wird bei etwa 5-10g Protein/MJ wahrscheinlich gedeckt. Für die Körpererhaltung sind 10-15g Protein pro MJ Energie ausreichend, in handelsüblichen Fertigprodukten sind 15-20g Protein pro MJ Energie enthalten. Alles darüber hinaus ist Exzess, den es zu vermeiden gilt. Bei Vorliegen bestimmter Erkrankungen (z.B. Niere) kann eine Proteinreduktion unterhalb des Erhaltungsbedarfs erforderlich werden. In unserem Rezept-Beispiel ist der Proteingehalt gemessen an der Proteinzufuhr zwar hoch, erfordert aber keine Rezeptanpassung beim gesunden Hund.
- LA%: Unstrittig ist, dass dem Hund die Omega-6-Fettsäure Linolsäure in ausreichender Menge zugeführt werden muss. Er braucht sie zwingend für die Gesundheit von Haut und Haar. Diese Kennzahl zeigt die Bedarfsdeckung der Linolsäure in % an. Es sollte mindestens 100% Bedarfsdeckung angestrebt werden.
- ω6:ω3: Es ist so, dass Stoffwechselprodukte von Omega-6-Fettsäuren die Entstehung von Entzündungsgeschehen im Hundekörper begünstigen, während die der Omega-3-Fettsäuren ALA, EPA und DHA Entzündungen vermeiden bzw. bekämpfen. Da Omega-6-Fettsäuren im Fettstoffwechsel um die gleichen Enzyme konkurrieren wie Omega-3-Fettsäuren, trägt eine hinreichende Omega-3-Zufuhr zum Immunsystem des Hundes bei. Unabhängig von der Frage, ob und wie viel ALA und EPA / DHA erforderlich ist, trägt ein Omega-6:Omega-3-Fettsäuren um die 4:1 zu einem starken Immunsystem bei. In unserem Rezept sind die Omega-3-Fettsäuren ziemlich dominant vertreten. Eine Reduktion des Leinöls und evtl. Ersatz durch Fischöl wäre angeraten.
5. Exzesse beseitigen
Zu viel ist schädlich. Wie viel ist zu viel? Das Nährstoffprofil unseres Beispielrezepts enthät keine Exzesse, obwohl jeder Block eine Spitze enthält.
Nochmal Bedarfsdeckung der Mikronährstoffe. Bitte Vitamin A beachten: Der 40fache Bedarf wird in der Hühnerleber gereicht.
Die mehr als fünffache Menge des Lysinbedarfs ist nicht schlimm – sie kann vom Hund zur Energiegewinnung genutzt werden. Auch ein dreifacher Gehalt an Eisen schadet nicht. Was der Hund nicht benötigt, scheidet er aus.
Die 40fache Zufuhr an Vitamin A aus der Hühnerleber schadet dem Hund nicht direkt (bis zum 1.000fachen ist gesetzlich erlaubt, klinische Vergiftungserscheinungen sind nicht bekannt). Dennoch ist dies überdenkenswert, weil die Hühnerleber (Klick auf grauen Balken) den Kupferbedarf ohnehin nicht deckt. Das fettlösliche Vitamin A (ebenso wie D und E) wird bei Überschuss nicht ausgeschieden wie die fettlöslichen B-Vitamine, sondern sammelt sich im Körper an. Wird z.B. die Hühnerleber durch Gänseleber ersetzt (s. Kapitel 5), so wird weniger überschüssiges Vitamin A zugeführt bei gleichzeitig bedarfsdeckendem Kupfergehalt.
6. Wochenplan erstellen
Falls Du Deinen Plan nicht als Komplettmischung täglich gleich Deinem Hund füttern möchtest, kannst Du die Komponenten nach Belieben auf die einzelnen Wochentage verteilen. So geht’s:
- Wähle oberhalb der Tabelle aus „angezeigt werden „ die Option Wochenplan aus. Daraufhin werden die Spalten mit den Nährstoffangaben aus- und stattdessen die Wochentage eingeblendet.
- Trage die Tagesmengen für die Komponenten ein. Zur Kontrolle hast Du rechts eine Angabe über den unverteilten Rest – der kann Absicht oder Versehen sein. Außerdem findest Du unter der Tabelle die Summe zugeteilten Tagesmengen. Du kannst in der Spalte Hinweis noch einige weitere Notizen eintragen.
Lebens-/Futtermittel g/Woche g/Tag Mo Di Mi Do Fr Sa So Rest Hinweis Summe 2209.0 315.6 218.0 318.0 218.0 273.0 318.0 338.0 318.0 208.0 - Speichere Deinen Wochenplan mit dem Button . Danach musst Du noch mal über der Tabelle die Option auswählen.
- Änderst Du nachfolgend die Zusammensetzung Deines Rezepts, ändern sich die Einträge im Wochenplan nicht – nur die Spalte Rest bleibt konsistent als Differenz zwischen der Wochenmenge und den zugeteilten Tagesmengen. Löschst Du eine Zutat aus dem Rezept, wird auch der Wochenplan für die Zutat gelöscht.
7. Rezepte löschen
Möglicherweise probiert man allerhand Varianten aus, rechnet anderer Leute Pläne nach, plausibilisiert Mikronährstoffe in Fertigfutter und legt somit für allerhand Experimente eigene Rezepte an. Da kann die Rezeptliste recht schnell unübersichtlich werden. Was man nicht mehr braucht, kann weg.
Dazu findet sich unter der Tabelle ein Knopf:
Betätigt man den Button, stellt das System unterhalb des Buttons die übliche Frage, ob man das wirklich ernst meint und bietet zwei mögliche Aktionen an:
Soll das angezeigte Rezept wirklich unwiderruflich gelöscht werden?
Es wird empfohlen, kurz auf die Tabelle zu schauen und sich zu vergewissern, dass man das Rezept wirklich nicht mehr braucht, bevor man auf die JA-Taste drückt. Die Ja-Taste führt dazu, dass das Rezept gelöscht wird. Es ist dann wirklich weg. Mit der Nein-Taste kommt man wieder zurück.
Wie einzelne Zeilen aus einem Rezept entfernt werden, wird in Kapitel 1 beschrieben.
Noch Fragen? Fragen! Wer nicht fragt, bleibt dumm!
Dieser Artikel wurde veröffentlicht: 04.05.2019 14:46— Tina · · 28. August 2021, 21:57 —
Hallo Bettina,
kannst du vielleicht noch in der Anleitung eine Info zu dem Purin-Balken mit aufnehmen? Das ist der einzige Wert, der bei meinem Rezept drüber ist, aber ich kann es nicht richtig deuten. Ich habe auf jeden Fall keine Hunderasse, die purinarm ernährt werden müsste. Liebe Grüße!!
Antwort:
Hallo Tina!
Der Purin-Stapel enthält keinen roten Balken. Das heißt, für den normalen Hund ist das egal. Purin ist nur ein Thema für Dalmatiner und Hunde unter Allopurinol. Die Grenzwerte entsprechen denen beim Menschen: Hellgrau = extrem purinarm; mittelgrau = purinarm; dunkelgrau = nicht purinarm.
Die Aussage des Balkens ist insgesamt eingeschränkt und gilt nur für Lebensmittel, bei denen eine Purinangabe verfügbar ist - also nur für solche aus dem BLS, aber z.B. nicht für RFK und Fertigfutter.
Beste Grüße, Bettina.

— Hannes Himself · · 5. August 2019, 17:42 —
Änderungshistorie:
5. August 2019: In der Lebens-/Futtermittelauswahl gelangt man mit der Option „..zurück“ nicht wieder zum Anfang sondern zur nächsthöheren Ebene.
5. Oktober 2019: Kapitel - Rezepte löschen hinzugefügt.
3. Dezember 2019: Kennzahl LA% hinzugefügt.
9. Dezember 2019: Kapitel - Wochenplan erstellen hinzugefügt.
27. Mai 2020: Kapitel 3.1 - Offensichtliche Mängel: Rote Balken, Lebensmittel-Liste um Bedarfsmengen ergänzt

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