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Die erste Pelzdecke aus “Fuchs” und “Bison”

Ich machte mich auf die Suche nach günstigen Pelzmänteln in eBay. Und fand auch schnell einen “Traumhaften Pelzmantel”. Laut Verkäuferangabe nur einmal getragen, vermutlich Fuchspelz und als “schönes Weihnachtsgeschenk” angepriesen.

Am 11.12.06 erhielt ich den Zuschlag! Als das Teil dann endlich aus Wuppertal eintraf, war ich doch etwas enttäuscht: Einen Fuchs hatte ich mir doch etwas flauschiger vorgestellt. Heute – ein paar Pelzdecken weiter – glaube ich, daß es sich um einen Gae-Wolf handelt. In jedem Fall: Die Farbe ist toll!

Man kann sich vorstellen, daß der Mantel sicher keine 1,20m lang ist und somit für eine Pelzdecke nicht genügend Fläche bieten kann. Also brauchte ich noch einen, am Besten was mit kräftigem Farbkontrast.

Das zweite Exemplar fand ich in unter dem Titel “Damen-Pelzmantel, echt Bison, wie neu, Gr. 38/40”. Er war mit der Option “Sofort kaufen oder Preis vorschlagen” angeboten. Das macht die Sache natürlich noch spannender. Nach Vorschlag und Gegenvorschlag war das Teil am 13.12.06 meins!

Omas Erbstück aus Wuppertal war natürlich kein Bison – ich tippe Nutria – aber in der Tat, es war wie neu.

|Nr1 Fuchsmantel |Nr1 Bisonmantel Pelzdecke Nr1 von vorn Gobelin

Nun mußten die beiden Mäntel platt gemacht werden:

Dazu entfernt man bis zu vier (!) Lagen Futter und kann dann erst sehen, wie die Pelze verarbeitet sind. Dann trennt man die Taschen heraus und näht die entstandenen Schlitze zu. Der angebliche Fuchs war “gefedert” wie ein richtiger Fuchs, d.h. zwischen schmale Fellstreifen waren Lederstreifen genäht und das Ganze dann im Fischgrätmuster zu einem Mantel zusammen gesetzt. Das Bison-Stück war aus ganzen Fellen mit schöner dunkelblauer Lederfärbung zusammengesetzt.

Ich habe von beiden nur jeweils das Stück vom Saum bis zum Armausschnitt verwendet. Der “Fuchs” war als Mantel etwas ausgestellt und das “Bison” tailliert. Beides mußte also etwas begradigt werden, um rechtwinklige Stücke zu erhalten. Anschließend habe ich das Bison um den Fuchs drapiert und die Fellrückseite mit einem wertvollen Gobelin-Stoff (ebenfalls in eBay gefunden) verdeckt. Heraus kam diese Decke.

Als die Decke fertig war, konnte ich kaum fassen, wie schön so etwas sein kann. Natürlich ist wertvolle Stück viel zu schade für mich. Ich fand, daß es viel besser als Weihnachtsgeschenk für meine Mutter wäre.

Die Freude am Anfang war natürlich riesig – mittlerweile haben wir festgestellt, daß es unklug ist, sich mit der Decke zuzudecken, wenn man Wollsachen oder dunkle Kleidung trägt: Der “Fuchs” fusselt. Aber das tut der Schönheit keinen Abbruch!

Nun war es bei mir immer noch nicht wärmer und ich hatte immer noch keine Pelzdecke…