Willy&Billy
Nun war nach Decke Nr.3 von dem Blaufuchs namens Willy noch einiges übrig, was sicher noch als Rand um eine weitere Pelzdecke zu gebrauchen war. Das ist schon ziemlich erstaunlich, denn Willy war ja man bloß eine Jacke und dann in Größe 36 so eng bemessen, daß sie für mich – trotz meiner zierlichen Statur – nicht tragbar war.
Also ersteigerte ich am 8.1.2007 in Bayern noch einen “Bisam-Pelz-Mantel in Nerzoptik Größe 40 – 42” als Basis für die nächste Decke. “Dieser Oldtimer ist mindestens 40 Jahre alt, war in den 50ern auf dem Pelzmarkt ein Renner und auch in den 60ern noch heiß begehrt” so wurde dieses angebliche Erbstück von der Großtante angepriesen – ich glaube eher, daß der Mantel fast nagelneu und ungetragen war. In jedem Fall ein sehr netter Verkäufer.
Der Mantel war nicht nur in der perfekten Kastenform geschnitten, sondern hatte auch unglaublich weiches Fell mit einem schönen Glanz in angenehmem warmem Farbton – trotz der gefärbten Streifen für die Nerz-Optik. Durch die ausgelassene Verarbeitung war dieser Pelz außerdem extrem leicht. Ich empfehle also einen solchen Bisam ausdrücklich für die Pelzdecken-Fertigung. Lustigerweise hatte der Mantel, den ich in Bayern erstand, ein Kürschner-Etikett aus Duisburg und auf der Fell-Rückseite Stempel aus London.
Zusammen den Resten von Willy und mit einem dunkelblauen Moirè-Stoff als Rückseite, den ich ebenfalls vor Längerem in eBay ersteigert hatte, wurde daraus die kuscheligste und schönste Pelzdecke, die ich bisher produziert hatte. Neben einer Geschichte kommt fortan auch ein Markenzeichen an meine Decken. Die Bilder werden dieser Decke nur annähernd gerecht.
Willy und Billy im Bad
Willy ist ein älterer Däne, den ich im Internet aufgegabelt habe. Der hat auf Punk gemacht und kam im Irokesen-Look daher. Die gestreifte weiße Haarpracht habe ich mit meinem Volumen-Shampoo erst mal in eine frische Mähne verwandelt – nun ist er vorzeigbar. Dann habe ich – ebenfalls im Internet – Billy getroffen. Der kommt aus London und ist auch schon älter, aber immer noch gut vorzeigbar. Wie die Londoner so sind, hat er einige gefärbte Strähnchen, die ihm aber gut stehen. Mit den beiden älteren Herren war ich dann baden: traumhaft tiefblaues Wasser in einer lauen Sommernacht. Und was passiert? Die beiden Kerle finden zueinander – und ich?